Leder-Möbel - Reinigen, Pflegen, Waschen - Tipps vom Fachmann
Leder-Möbel aus der Sicht des Gerbers für den Verbraucher.
Leder, was ist das?
Leder ist die gegerbte und dadurch konservierte Tierhaut.
Schon in frühester Zeit unserer Geschichte hat die Menschheit entdeckt, dass Leder
das Leben nagenehmer gestalten kann und dadurch kaum durch ein anderes Material
ersetzbar ist.Nur ein Naturprodukt kann so schön, zugleich vielseitig
und zweckmäßig sein.
Jeder Tier, jede Haut ist stets unterschiedlich und eingenständig im Erscheinungsbild.
Die verschiedenen Möbelleder wollen wir Ihnen gerne mit den entsprechenden
Pflegetips vorstellen.
Echtes Leder - ein gutes Stück Natur
Leder ist |
weich und anschmiegsam, elegant, zeitlos und schön, zäh und strapazierfähig,
hautsympatisch und atmungsaktiv. |
Leder bleibt |
wertbeständig. |
Leder wird |
durch Gebrauch erst schön. |
Der Wunsch nach Exklusivität,dem edlen Naturprodukt Leder mit beachtenswerten Details zu den Ledertypen und seiner werterhaltenden PFLEGE!
LEDER-MÖBEL werden aus großflächigen Häuten oder Fellen hergestellt. Somit ergeben sich weniger Nähte (Schwachstellen).
Leder wird mit unterschiedlichen Methoden gegerbt. (bspw. mit Chrom, Pflanzen oder synthetischen Gerbstoffen, Fetten etc.).
Es gibt sehr viele Variationen. Immer sind mit der Gerbung die Vorgänge der Chemie verbunden. So ist dies auch
in der Natur oder in unserem Körper. Chemie bedeutet also nicht gleich "Gift"!!
Es läuft kaum etwas ohne Chemie. Analysenwerte beim Leder können zeigen, ob vorschriftsmäßig gegerbt wurde.
Es gibt Verbote. Dazu zählen bestimmte Farbstoffe oder Konservierer. Der Verkäufer sollte dies bestätigen - schriftlich.
Leder gibt es in unterschiedlichen Stärken. Für Möbel reichen 1,2-1,4 mm aus. Dickere Leder sind teurer.
Die Lederoberflächen sind unterschiedlich strukturiert. Ohne jede Prägung sieht man den Narben. Es gibt zahlreiche
Varianten von Prägemustern wie Büffel, Elefant, Schlange, Kroko, ect.
Neben den sog. Narbenledern gibt es geschliffene Typen. Das sind Velour oder Nubuk. Velour ist auf der Rückseite und
Nubuk auf der Narbenseite geschliffen. Solche "Rauhleder" sind grifflich angenehmer aber auch beim Gebrauch schneller
"gealtert" Deswegen sollten diese Rauhleder möglichst imprägniert sein - Schmutz-un Wasserabweisende Ausrüstung haben.
Mit Nappa werden alle weichen, geschmeidigen Narbenleder bezeichnet.
Leder wird mit verschiedenen Farben dem Finish zugerichtet. Das gilt nur für Narbenleder also nicht für Rauhleder.
Die sehr dünnen Farbaufträge bestehen aus Bindemitteln und Pigmenten. Zweck der Zurichtung, des Farbauftragens ist
eine Schutzschicht, das Erreichen der Egalität und das Egalisieren natürlicher Hautfehler, also ähnlich dem Make-up.
Nur wenige Häute sind absolut fehlerfrei. Diese werden als Anilinleder verarbeitet und sind auch die teuersten.
Für diese Anilileder gibt es keinen Farbfilm sondern nur die Farbe im Fass als nicht deckend. Man sieht alle Fehler.
Da Häute bspw. Heckenrisse u. a. Vernarbungen haben, wird die Zurichtung mit Farbfilmen aufgebracht die Farbpigmente
enthalten. Diese ermöglichen das Egalisieren zu einheitlichem Aussehen.
Alle diese Zurichtarten sind gebräuchlich und haben keinen Einfluss auf den Gebrauch - abgesehen vom Oberflächenschutz.
Hornstöße und Abschürfungen, sind eine Folge vom natürlichen Leben
der Tiere und sie beeinträchtigen nicht den Gebrauchswert der Leder.
Mastfalten treten im Nackenbereich der Haut auf und verleihen dem Leder ein kernig-rustikales,
von Kennern geschätztes Bild.
Heckenrisse und Adern sind typische Merkmale für echtes Leder. Spuren, die
das Leben zeichnete.
Gabelstiche werden auf gut sichtbaren Teilen nur verarbeitet, wenn sie gut verheilt sind und nicht zu häfig auftreten.
Anilinleder ist ja das teuerste sofern als rein Anilin bezeichnet. Der Verbraucher soll bitte verstehen, dass
der Farbeffekt bei Anilin vergleichbar ist mit dem lichtdurchlässigen Glas im Kirchenfenster. Es ist farbig,
aber durchscheinend. So auch beim Leder. Würde das Glas mit Pigmenten überzogen bleibt das Licht draußen. Das
ist der Effekt, den der Gerber dann will, wenn Ungleichheiten auf der Narbenseite ausgeglichen werden sollen (Semianilin).
Nubuk und Velourleder werden egalisiert durch das Schleifen. Auch damit werden leichte Fehler, die aber nichts
mit der Strapazierfähigkeit zu tun haben, unsichtbar. Gebrauchsspuren sind bei Rauhleder immer eher zu sehen
als bei Narbenleder.
Billigste Möbel mit Leder bezogen, können mit aufgeklebter Folie Spaltleder sein. Sehr täuschend echtes Narbenbild!
Spaltleder ist der preiswerte Teil der Haut - weniger reißfest.
Zur werterhaltenden Pflege nützt beim Rauhleder das Aufrauhen "verspeckter" Teile (bpsw. Sessellehnen oder Handauflage).
Es eignen sich am besten harte Bürsten, auch Messingbürsten. Schmirgel oder Latex sind weniger effektiv.
Natürlich kann man Rauhleder auch sehr nass mit geeignetem LEDER-WASCH-OEL abbürsten ohne Randbildung!
Die Narbenleder werden einmal jährlich evtl. abgewaschen und dann nach dem Trocknen mit LEDER-PFLEGE-IMPRÄGNIEROEL
eingelassen. Bitte kein Fett oder Balsam einsetzen. Die Produkte bleiben an der Überfläche des Leders, innen aber
wird das Leder hungrig. Die Folgen sind Versprödung und evtl. auch Rissbildung.
Deswegen will der Gerber das Leder innen pflegen!!!
Hinzu kommt bei Leder-Möbeln der Standort. Meist im Wohnbereich, oft beheizte Luft. Abstand vom Heizkörper halten.
Bitte auf Lichteinfall achten. Leder ist sehr schwer lichtecht herzustellen. Tages-Sonnenlicht evtl. abdecken bei
hellen Lederarten.
Leder kann "Atmen" (Luftdurchlässigkeit) und Feuchte speichern und abgeben (Wasserdampfdurchlässigkeit). Vergleichbar
mit anderen Naturmaterialien wie Holz oder Wolle. Deswegen müssen die Pflegemittel die richtige Zusammensetzung haben
um bspw. auch Wasser zu speichern. Der Gerber hat dies berücksichtigt beim LEDER-WASCHOEL und beim LEDER-PFLEGE-IMPRÄGNIEROEL.
Natürlich wird jeder mit weiteren Fragen vom Gerber beraten.
Schreiben Sie info@leder-fein.at oder Anruf 09471-807766
Ledermöbel-Pflege
kann nicht mit einem feuchten Lappen erledigt werden. Die Aufnahmen zeigen deutlich:
bis tief in die Narbenschicht eingerissene Lederoberfläche. Das Leder samt der Deckfarbenschicht
ist ausgetrocknet ( Raum + Luftfeuchtigkeit ) und "hungrig" geworden, wie der Gerber
sagt.
Narbenleder werden mit Leder-Pflege-Oel richtig und langanhaltend gepflegt.
Wie gehe ich vor?
Eine Behandlung 2x jährlich genügt.
Ältere Leder vor der Behandlung mit dem Leder-Pflege-Oel zunächst mit
Leder-Fein-Waschkonzentrat 1 : 50 verdünnt
nass abwaschen und dem Leder 2 - 3 Tage Trockenzeit geben. So wirken die Produkte in die
Tiefe!
Fett, Balsam, Creme oder Spray bleiben an der Lederoberfläche hängen. Mehr
oder weniger werden die Narbenporen verstopft.
LEDER-WASCHOEL für Autositze
Leder als Naturprodukt muss atmen wie beispielsweise Holz.
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